Seit Sommer 2016 kooperieren wir mit dem "Kölner Forum für Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik e.V." (KFIBS). Gegenstand der Kooperation ist die Organisation und Durchführung des "Kölner Lateinamerika-Gesprächskreis", einer halbjährlich stattfindenden Veranstaltung, die Nachwuchswissenschaftlern, die sich mit Lateinamerika auseinandersetzen, die Chance geben soll, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren.
Zum Inhalt:
Vier Jahre Trump-Administration haben tiefgreifende Spuren hinterlassen – auch in der Außenpolitik mit Lateinamerika. Nach turbulenten Wochen trat Joe Biden am 20. Januar 2021 endlich das Amt des Präsidenten der USA an. Von der viel zitierten Mauer an der Grenze Mexikos und Trumps Migrationspolitik über die Kürzung von Geldern im Kampf gegen die Korruption in Zentralamerika und dem Maximum-Pressure-Ansatz in Venezuela bis hin zu der Entscheidung, Kuba auf die Terrorliste der USA zu setzen: Keine Frage, Joe Biden tritt ein schwieriges Erbe an. Seine Zeit als Vizepräsident unter Obama hat jedoch gezeigt, dass Lateinamerika ein wichtiger Schwerpunkt seiner Außenpolitik werden könnte: Er reiste ganze 13 Mal in die Region und war maßgeblicher Unterstützer des 2016 unterzeichneten Friedensvertrages zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC. Seitdem hat sich die Region stark verändert, nicht zuletzt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.
Welche Bedeutung hat der Regierungswechsel in Washington für Lateinamerika? Auf diese Frage möchten wir im Rahmen des 7. KLAGK näher eingehen. Im Fokus stehen Joe Bidens erste richtungsweisende Handlungen nach Amtsantritt sowie seine Strategien hinsichtlich einer Neugestaltung der Beziehungen zwischen den USA und Lateinamerika. Diese werden von unseren zwei Referierenden anhand zweier Beispiele genauer beleuchtet.
Die Referierenden:
Alina Maria Ripplinger
…ist Masterabsolventin der Politikwissenschaft. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Transformations- und Konfliktforschung in hybriden und autoritären Regimen. Ihr regionaler Schwerpunkt liegt auf Lateinamerika. Seit September 2019 ist sie im Rahmen des Projekts „Ius Constitutionale Commune en América Latina“ (kurz: ICCAL) am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg tätig. Das Projekt orientiert sich an der Triade Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Lateinamerika. Derzeit ist sie an Forschungsarbeiten zur Wirkweise des interamerikanischen Menschenrechtsystems, zu Folgen der Corona-Pandemie in Lateinamerika sowie an interdisziplinären rechtspolitischen Analysen zu Herausforderungen und Perspektiven für Demokratie beteiligt. Sie ist Mitglied und Autorin der KFIBS-Forschungsgruppe „Lateinamerika“. Ihr Vortrag „The Biden Plan for Partnership – Zentralamerika im Fokus US-amerikanischer Außenpolitik“ stellt Joe Bidens Strategie für Zentralamerika in den Kontext aktueller transnationaler Phänomene. Ziel ist es, den Blick auf die verschiedenen Ebenen einer Neuorientierung der diplomatischen Zusammenarbeit – sowohl aus US-amerikanischer als auch aus zentralamerikanischer Perspektive – zu richten.
Rafael D. Uribe Neira
…studierte zunächst Deutsch als Fremdsprachenphilologie an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá (Kolumbien) und arbeitete als Deutschlehrer und offizieller Prüfer am Goethe-Institut Kolumbien. Zwischen 2016 und 2018 war er DAAD-Stipendiat an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, wo er den Masterstudiengang „Friedens- und Konfliktforschung“ (Peace and Conflict Studies) studierte. Im Jahr 2020 schloss er sein Masterstudium mit Auszeichnung ab. Praktika absolvierte er am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK) und beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme [WFP]) in Bogotá. Letztgenanntes Praktikum erfolgte im Rahmen des Carlo-Schmid-Programms. In Magdeburg nahm er am Projekt „Nepal and the Disaster-Conflict Interface“ (2018) teil, in dem er Feldforschung zu sexuellen Minderheiten durchführte. Seit März 2020 hat er das Amt des Sprechers der KFIBS-Forschungsgruppe „Lateinamerika“ inne. Als Friedens- und Konfliktforscher beschäftigt er sich vor allem mit der Sicherheitssektorreform, maritimer Sicherheit sowie transnationalen außen- und sicherheitspolitischen Narrativen in der Karibik.
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Anmeldung
Bitte melden Sie sich mit einer E-Mail an ruribeneira@gmail.com (mit „CC“-Setzung an: thilovogt1992@gmail.com) für die Veranstaltung an. Den Link zur Anmeldung erhalten Sie einen Tag vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin.
Die Referierenden
Cartney Pacheco studierte Jura in Brasilien und arbeitete drei Jahre lang als Referent bei der Staatsanwaltschaft zur Verteidigung der Menschenrechte in São Luís. Seit 2015 lebt er in Deutschland und absolvierte den Master in Friedens- und Konfliktforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Während dieser Zeit engagierte er sich in lokalen Gemeinschaften und unterstützte afrikanische EinwanderInnen, um Sprachbarrieren zu überwinden. Derzeit wohnt er in Berlin und arbeitet als Programme Associate bei der NGO „Democracy Reporting International”, die weltweit Projekte zur Demokratieförderung umsetzt. Sein akademisches und berufliches Interesse besteht darin, die zulässigen Werkzeuge für Basisbewegungen bereitzustellen, um staatliche Institutionen gemäß den Menschenrechtsbestimmungen zur Rechenschaft zu ziehen.
Amanda Luna Tacunan wurde in Huánuco (Peru) geboren und studierte Medizin in Huancayo (Peru). In Deutschland hat sie Gesundheitswesen an der Universität Bielefeld studiert und derzeit studiert sie Medizinpädagogik. Seit 2014 unterstützt sie Projekte für indigene MigrantInnen in Menschenansiedlungen, insbesondere in der Region Huánuco in Kooperation mit anderen Organisationen. Die mit der Gemeinde durchgeführten Projekte konzentrierten sich auf Themen wie etwa „bewaffnete Konflikte“, „Familie“, „Feminizid“ und auch „kulturelle Identität“ im Zusammenhang mit Diskriminierung. Sie arbeitet mit Workshops zu sozialpolitischen Themen und internationalen Beziehungen, in verschiedenen Szenarien und für verschiedene Organisationen. Gegenwärtig leitet sie die lateinamerikanische Quechua-Organisation „Mamamakiya“ und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der RWTH Aachen.
María Gabriela Trompetero, geboren 1988 in Caracas (Venezuela), ist Doktorandin im Fach Soziologie an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS). Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Übersetzung und Dolmetschen von der Universidad Central de Venezuela, einen Master-Abschluss in Interamerikanischen Studien von der Universität Bielefeld und schließt derzeit einen Master-Abschluss in Soziologie an derselben Universität ab. Sie hat in verschiedenen akademischen Projekten an der Universität Bielefeld gearbeitet, z.B. in „YMOBILITY“, einem EU-Projekt zur Jugendmobilität in Europa, und im Graduiertenkolleg „Weltpolitik“ als studentische Hilfskraft. In ihrer aktuellen empirischen Forschung untersucht sie, wie der kolumbianische Staat mobile Menschen im Kontext des aktuellen venezolanischen Migrationsphänomens kategorisiert sowie die Auswirkungen dieses Kategorisierungsprozesses. Trompetero ist außerdem Mitglied des Observatoriums für Venezuela der Universidad del Rosario in Bogotá und Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Zusätzlich zu Trompeteros Studien hat sie verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten bei der Studentenvereinigung für interamerikanische Studierende und bei der venezolanischen gemeinnützigen Organisation in Deutschland „Einheit für Venezuela“ ausgeübt, wo sie verschiedene Aktivitäten zur Unterstützung venezolanischer AsylbewerberInnen und MigrantInnen in Deutschland organisiert. Ihre Interessengebiete sind „Migration und Flüchtlingsregime“, „transnationale Studien“, „Migration und soziale Transformation“ sowie die „menschliche Mobilität in Lateinamerika“.
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Anmeldung
Bitte melden Sie sich mit einer E-Mail an raurne@gmail.com (mit „CC“-Setzung an: thilovogt1992@gmail.com) für die Veranstaltung an. Den Link zur Anmeldung erhalten Sie einen Tag vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin.
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Einverständniserklärung
Hier finden Sie die Einverständniserklärung, die wir benötigen, um die Veranstaltung aufzeichnen und später auf unseren Internetseiten und Social-Media-Kanälen zur Verfügung stellen zu können.
1. KLAGK - Friedensverhandlungen in Kolumbien
Termin
Samstag, 23. Juli 2016
Referierende
Danielle Ortiz Mantilla, DAAD-Stipendiatin aus Kolumbien an der Alice Salomon Hochschule Berlin und Absolventin der Universidad Santo Tomás - "Negotiating Peace: Contributions from Effective Reconciliation and Education in Colombia"
Florian Volkmer, Friedens- und Konfliktforscher aus Deutschland mit Masterabschluss der Universität Magdeburg - "Konflikttransformation durch 'talking' - Die Friedensverhandlungen im Lichte eines diskursiven Ansatzes"
2. KLAGK - Kubas Transformationsprozess
Termin
Samstag, 28. Januar 2017
Referierende
Jenny Morín Nenoff, Doktorandin bei Prof. Dr. Michael Zeuske am Historischen Institut der Universität zu Köln - "Der kubanische Transformationsprozess: Umbau des Schiffs auf hoher See"
Folien
3. KLAGK - Migration in Nord- und Südamerika: die Rolle Mexikos
Termin
Donnerstag, 29. Juni 2017
Referierende
Lina Dybowski "Geflüchtete und Undokumentierte Migrant_Innen an Mexikos südlicher Grenze
Severin Landfried "Prevention through deterrence: Gescheiterte Grenzpolitik der USA"
4. KLAGK - Themenabend Venezuela
Termin
Donnerstag, 6. Juni 2019
Referierende
Margarita Cuervo Iglesias zum Thema „Ist Lateinamerika gegen einen Zusammenbruch Venezuelas gewappnet? Die aktuelle Krise als Faktor regionaler Instabilität“
Rafael Uribe Neira zum Thema „Venezuela in der Krise: Was folgt nach dem Ende der Maduro-Ära? Innen- und außenpolitische Implikationen“
5. KLAGK - Chile in der Krise: Ursachen und Wirkungen der derzeitigen Unruhen im Land
Termin
Donnerstag, 30. Januar 2020
Referierende
Jens Funk Madariaga mit seinem Vortrag "Chile - Ein Land im sozialen Ausnahmezustand" beleuchtet die politischen Ursachen der Krise.
Marcos Rodrigo Sánchez López berichtet in seinem Vortrag "Chile despertó - una prespectiva histórica del Movimiento Social" über die historischen Hintergründe.
Annika Erpenbeck zeigt in in ihrem Vortrag, wie die chilenische Bevölkerung und KünstlerInnenszene auf die Proteste reagiert und mitgestaltet haben.